Ein Leben ohne Schokolade ist möglich, aber nicht nötig und macht auch keinen Spaß!
Schokolade macht dick, sie enthält Stoffe, die Histamin im Körper freisetzen können und voller Nickel ist sie auch noch. Also am besten nie wieder Schokolade essen!
Aber muss das wirklich sein?
In diesem Beitrag erfährst du, warum ich der Meinung bin, dass der Genuss von Schokolade auch weiterhin bei Unverträglichkeiten wie Histaminintoleranz und oraler Nickelallergie möglich ist. Denn es kommt einfach wie immer auf die Dosis an!
Contents
Ist Schokolade gesund?
Im 19. Jahrhundert wurde Schokolade noch in Apotheken als Stärkungsmittel verkauft.
Manch einer behauptet, Schokolade würde süchtig machen. Einen wirklichen Beweis dafür gibt es allerdings bisher nicht.
Allerdings kann der Zucker in der Schokolade den Blutzucker negativ beeinflussen, sodass er erst in die Höhe schießt, um dann sehr schnell wieder abzusacken und man bekommt das Gefühl, unbedingt noch ein oder zwei Stücken Schokolade nachzugeben. Daher wird sehr gern auch zartbittere Schokolade empfohlen. Keine gute Idee für Menschen mit oraler Nickelallergie, denn Schokolade mit einem höheren Kakaoanteil ist auch noch viel nickelreicher.
Bei einer oralen Nickelallergie reagieren Menschen systemisch auf oral aufgenommenes Nickel. Dies befindet sich in Kochgeschirr und auch in Lebens- und Genussmitteln wie Schokolade.
Neben dem Schwermetall Nickel kann Schokolade auch Schadstoffe wie Cadmium enthalten. Dies wurde vor einigen Jahren von einem Verbrauchermagazin aufgedeckt. Vor allem Sorten mit einem hohen Kakaoanteil können betroffen sein. Mittlerweile werden aber die Grenzwerte zum größten Teil eingehalten.
Ich bleib als orale Nickelallergikern bei Vollmilch und Milchschokolade, hier ist der Nickelgehalt geringer als in dunkler Schokolade (Zartbitter).
Gefunden wurden bei Untersuchungen auch Spuren von Schimmelpilzgiften zwar in ungefährlichen Konzentrationen, aber wer will das schon in seiner Schokolade haben?!
Schokolade macht glücklich!
Auf jeden Fall macht der Genuss von Schokolade irgendwie glücklich. Zumindest ist das bei mir so!
Aber auch stimmungsfördernde Effekte durch einige Inhaltsstoffe in der Schokolade sind bisher wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt.
Wie ist es bei dir? Macht dich Schokolade glücklich oder kannst du darauf verzichten?
Enthält Schokolade Histamin?
Histamin ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es ist beteiligt an allergischen Reaktionen.
Es gibt jedoch auch Menschen, die können auf zu viel Histamin im Körper mit pseudoallergischen Symptomen (also denen einer echten allergischen Reaktion) reagieren. Ich gehöre dazu. Es hat viele Jahre gedauert zu verstehen, dass dies bei mir genetisch bedingt ist (wurde durch einen Bluttest bestätigt). Meine Schwester reagiert auf Histamin ebenso empfindlich wie meine Mutter.
Mittlerweile weiß ich das und habe meine Ernährung dementsprechend angepasst und kann nun sogar wieder Tomaten in Maßen essen und ein Glas Wein trinken, aber nur Weißwein!
Mehr Informationen zur Histaminintoleranz im Zusammenhang mit der oralen Nickelallergie kannst du in meinem Blogbeitrag nachlesen: Wie du deine Histaminintoleranz lindern kannst, wenn du verstehst, was die Ursachen dieser Unverträglichkeit sind!
Schokolade enthält grundsätzlich kein Histamin. Allerdings sind im Kakao Histaminliberatoren wie die biogenen Amine, Tyramin und Phenylethylamin enthalten.
Du kannst Schokolade also in Maßen und je nach deinem Grad an Symptomen ab und zu genießen. Wie viel das ist, das musst du selbst testen. Empfohlen wird häufig weiße Schokolade, da sie keinen Kakao enthält. Ich vertrage Milchschokolade* am besten. Diese gibt es auch in Bioqualität mit Milchcreme-Füllung*
Es gibt sogar Menschen, die auf Schokolade allergisch reagieren, das ist sehr selten, aber kann vorkommen.
Meine Coaching-Klientin Conny hat eine Allergie auf Schokolade. Genauer gesagt auf Kakao, wobei sie die Kakaobutter aber verträgt. Das Allergen steckt also im Kakao.
Gemeinsam im 1:1 Coaching haben wir geschaut, welche Allergene und Unverträglichkeiten sie noch hat, welche Lebensmittel ihr dann noch zur Auswahl (Safe-List) stehen und wie sie aus diesen Zutaten schmackhafte und abwechslungsreiche Gerichte im Alltag kochen und backen kann.
Vor allem in der Kombination mit einer Nickelallergie und Allergie auf Mais wie bei mir war das gar nicht so leicht. Da ich aber bereits sehr viel Erfahrung in dem Bereich habe, konnte ich ihr mit meinen Tipps weiterhelfen.
Schokolade die Nickelbombe oder doch nicht?
Ich werde regelmäßig gefragt, ob denn nun noch Schokolade konsumiert werden darf mit einer oralen Nickelallergie.
Im Folgenden erkläre ich dir die Grundlagen. Die Entscheidung, ob du künftig Schokolade essen möchtest und in welcher Menge darfst du selbst für dich treffen. Jeder Mensch mit einer systemischen Nickelallergie muss selbst herausfinden, welche Mengen er verträgt.
Schokolade gibt es in unzähligen Sorten!
Das Highlight 2024 ist die handgeschöpfte Schokolade, gefüllt mit Teigfäden und Pistaziencreme, umhüllt von dunkler Schokolade mit Goldapplikationen. Ich werde diese Schokolade nicht essen. Denn sie enthält einfach zu viel Nickel.
Je nach Sorte enthält also Schokolade mehr oder weniger Nickel.
Kommen wir aber erst mal zu den Grundzutaten: Kakao und die Kakaobutter.
Kakaobutter* kannst du auch als Hautpflege nutzen, da sie kein Nickel enthält, ist sie ein nickelverträgliches Naturprodukt.
Kakao
Reiner Kakao ist sehr nickelreich. Stark entölter Kakao ist weniger verträglich als schwach entölter Kakao*.
Woran liegt das? Die Aufnahme von Nickel wird durch Fett verlangsamt. Und wenn du das Ganze noch mit einem Glas Milch kombinieren würdest, dann wäre es noch optimaler!
Denn auch Kalzium kann die Nickelaufnahme beeinflussen.
Auf nüchternem Magen wird Nickel schneller aufgenommen, als wenn wir nickelreiche Produkte zu einer Mahlzeit kombinieren. Wie gesagt, es kommt auf die Menge an! Je langsamer Nickel aufgenommen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Symptome gering bleiben oder gar nicht auftreten.
Daher ist ein Glas Milch mit der richtigen Sorte Trinkkakao ab und zu für mich auch kein Problem.
Kakaobutter
Kakaobutter* wird aus dem Samen des Kakaobaums gewonnen. In einer Fettpresse wird der Kakao von der Kakaobutter getrennt. Dadurch enthält sie praktisch kaum Nickel und ist für Menschen mit oraler Nickelallergie eine gute Alternative als milchfreier und veganer Fettersatz.
Schokolade, zartbitter
Dunkle Schokolade gehört zu den nickelreichsten Sorten. Ich kann sie gar nicht empfehlen. Sie enthält zwischen 51-100 % Kakao und kein Milchpulver. Der Genuss hat bei mir auch schon mal zu massivem Herzrasen geführt.
Vollmilchschokolade
Vollmilchschokolade enthält zusätzlich Milchpulver. Es gibt sie auch in verschiedenen Sorten von Vollmilch bis hin zu dunkler Vollmilch. Vollmilchschokolade enthält oft für den Geschmack Haselnüsse oder auch Vanille, beides reichert die Schokolade natürlich zusätzlich noch mit Nickel an.
Milchpulver enthält durch seine Konzentration auch höhere Mengen an Nickel.
Ich vertrage tatsächlich in kleiner Menge Vollmilchschokolade* mit Sahnepulver ohne Haselnüsse, aber mit Vanillin oder Vanille ist okay.
Weiße Schokolade
Weiße Schokolade* wird ja oft Menschen mit Histaminintoleranz empfohlen, da sie die biogenen Amine, die Histamin freisetzen könne, nicht enthält, aber leider ist sie durch das Milchpulver natürlich nickelreicher. In der Regel klappen aber kleine Mengen ganz gut.
Milchschokolade
Meine Lieblingssorte Schokolade! Ein Riegel an Milchschokolade* geht wirklich supergut. Am besten natürlich immer als Abschluss zu einer Mahlzeit wegen der verzögerten Nickelaufnahme.
Schokolade mit Nüssen, Mandeln, Gewürzen oder Trockenfrüchten
Die Schokoladenmanufakturen sind sehr kreativ in der Kombination von Zutaten mit Schokolade. Ob Nüsse, Mandeln, Pistazien, Mohn, Macadamia, Trockenfrüchte oder gar Gewürze, alles möglich!
Leider sind das auch alles sehr nickelreiche Zutaten. Aber gegen ein Stück ist oft auch nichts einzuwenden, wenn es sich dabei um eine Kombination mit Vollmilch oder weißer Schokolade handelt. Genieße es!
Mittlerweile gibt es diverse Schokoladensorten auch als kleine Häppchen*. Ich gönn mir diese „fröhlichen Momente“ ab und an zu einem Kaffee mit viel geschäumter Milch. So habe ich nicht das Gefühl, immer verzichten zu müssen!
Darf es auch mal ein Stück Schokoladentorte sein?
Unbedingt! Es wäre ja eine Schande, wenn nicht!
Ich war wieder experimentierfreudig und habe da etwas gezaubert. Eine Schokoladen-Nuss-Creme-Torte mit Resten einer salzigen Karamell-Vollmilchschokolade.
Die Kombination kam super an bei meinen Geburtstagsgästen. Und das Rezept ist so einfach. Ich mag ja grundsätzlich keine aufwendigen Kuchen und Torten.
Schokoladentorte mit salzigem Karamell auch mit oraler Nickelallergie ein Genuss!
Zutaten für den Boden:
- 3 Eier
- 120 g Rohrohrzucker*
- 1 Prisen Salz
- 90 g Weizenmehl Typ 405*
- 2 TL Backpulver*
Zutaten für die Creme und das Topping:
- 500 ml Bio-Schlagsahne
- 2-3 EL Nuss-Nougat-Creme*
- 30 g salzige Karamell-Vollmilchschokolade*
Zubereitung:
- Die Eier mit dem Zucker ca. 5 Minuten schaumig schlagen.
- Salz, Mehl* und Backpulver* mischen und langsam unter die Eimasse heben, bis eine homogene Masse entsteht.
- Teig in eine runde Springform füllen. Bei 180 Grad ca. 40-45 Minuten backen. Mach den Stäbchentest, um zu schauen, ob der Kuchen fertig gebacken ist.
- Den Teig auskühlen lassen, am besten über Nacht, verschlossen in einem Kuchenbehälter, damit er schön saftig bleibt.
- Die Sahne steif schlagen und dann die Nuss-Nougat-Creme* dazugeben und mit dem Handmixer* verrühren. Die Menge an Nuss-Nougat* entscheidest du, jeder ist individuell in der Verträglichkeit. Die Creme auf dem Tortenboden verteilen.
- Die Schokolade* mit einem Messer klein hacken und auf der Torte verteilen.

Sahnige Schokoladentorte
Warum Carob keine Schokoladenalternative für mich ist!
Ich bin schon häufiger über Carob als verträglicher Alternative für Kakao gestoßen. Vor allem in Foren für Histaminintoleranz wird Carob sehr gern empfohlen, auch für Menschen, die oral auf Nickel allergisch reagieren.
Ich persönlich kann diese Erfahrung nicht bestätigen. Mir ging es nach dem Versuch, Carob als Alternative für Kakaopulver in Muffins auszutauschen, nicht gut. Ich bekam ziemlich starke Magenschmerzen. Selbst nach Reduktion der Dosis war es nicht wirklich besser.
Nur ein Cream-Cheese-Frosting retteten die Sauerkirsch-Carob-Muffins. Geschmacklich finde ich Carob eine interessante Abwechslung.
Was ist Carob eigentlich?
Die getrockneten Früchte des Johannisbrotbaumes werden zu einem feinen Pulver vermahlen.
Wie ist es bei dir? Verträgst du Schokolade oder gar Carob? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren.
Herzliche Grüße
Ulrike
Quellen:
Sharma AD. Low nickel diet in dermatology. Indian J Dermatol. 2013 May;58(3):240. doi: 10.4103/0019-5154.110846. PMID: 23723488; PMCID: PMC3667300. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3667300/
https://de.wikipedia.org/wiki/Schokolade
https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_45_kakao/ue_20018_cadmium_in_kakao.htm
https://taz.de/!5154054/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kakaobutter
https://de.wikipedia.org/wiki/Histamin
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von utopia.de zu laden.
Weiterführende Blogbeiträge:
Welche Allergietypen gibt es und wozu gehört die orale Nickelallergie?
0 Kommentare