Eine Unverträglichkeit auf Laktose ist weltweit sehr häufig. Als Säuglinge sind wir noch in der Lage, Milchzucker problemlos aufzuspalten. Bereits in der Kindheit und dann im Erwachsenenalter können viele Menschen Milchzucker nicht mehr so gut vertragen.
Es gibt genetische Komponenten, die uns zeigen, ob wir auch über das Stillalter hinaus theoretisch Laktose in größeren Mengen verstoffwechseln können.
Aber wenn es auch nicht funktioniert, obwohl es eigentlich klappen sollte, kann eine orale Nickelallergie vielleicht eine Ursache für eine Laktoseunverträglichkeit sein.
Milch einfach weglassen
Kann eine Laktoseintoleranz durch eine orale Nickelallergie ausgelöst werden?
Ja, kann sie!
2009 wurde mir von einem Arzt geraten, doch mal die Milchprodukte wegzulassen. Seit meiner Jugend litt ich unter einem starken Reizdarm-Syndrom.
Mal waren die Symptome schlimmer, mal war es okay, die Zusammenhänge verstand ich lange nicht.
Die Idee, einfach mal die Milchprodukte wegzulassen, weil Milchprodukte ebenfalls für verschiedene Formen von Unverträglichkeiten wie Allergien oder eine Laktoseintoleranz verantwortlich zu sein, ist ein Ansatz, aber besser wäre es gewesen, vorab zu testen, ob Laktose oder etwa eine Allergie die Ursache sein könnte.
Mit dem Weglassen der Milchprodukte startete dann mein Nickelallergie-Drama. Ich trank nämlich fortan nur noch Sojamilch im Kaffee und aß auch Sojaprodukte als Ersatz. Kein Käse mehr!
Warum Soja meinen Darm ruiniert hatte
Nur wirklich besser ging es mir nicht, eher schlechter.
Zwei Jahre später hatte ich mir meinen Darm so richtig schön ruiniert. Meine Darmflora war komplett durcheinander.
Die guten Milchsäurebakterien, die auch in Joghurt und Kefir stecken, waren nur noch sehr gering vorhanden und stattdessen wütete eine Fäulnisflora mit vielen histaminproduzierenden Bakterien in mir.
Eine Histaminintoleranz machte mir das Leben zusätzlich schwer.
Heraus fand ich das durch einen Stuhltest, den ich selbst bezahlt hatte. Ob diese Art von Tests nun sinnvoll ist, darüber dürfen sich Fachleute streiten.
Ich jedenfalls fühlte mich bestätigt, durch die ausführlich beschriebene Auswertung des Tests.
Ich fühlte mich insgesamt nicht gut und war sogar für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben und machte eine mehrwöchige Reha-Maßnahme.
Ein Gamechanger im Nachhinein, denn dort hatte ich eine fähige Ernährungsberaterin, die mich auf die richtige Spur schickte.
Was war das Problem?
Sojaprodukte sind besonders nickelreich. Wer systemisch auf Nickel reagiert, kann mit nickelreichen Lebensmitteln wie eben Soja seinen Darm ziemlich stark reizen.
Die Symptome des Reizdarm-Syndroms sind:
- Bauchschmerzen bis hin zu krampfartigen Schmerzen
- Blähungen, mitunter einen aufgetriebenen Leib
- Durchfall oder auch Verstopfungen
Nach der Reha suchte ich mir einen Gastroenterologen sowie einen Allergologen und lies alle Lebensmittel nach und nach abklären, die ich im Verdacht hatte.
Dabei half mir das Führen eines Ernährungs- und Beschwerdentagebuchs.
Eine echte Allergie auf Milch konnte bei mir glücklicherweise nicht nachgewiesen werden.
Eine Laktoseintoleranz wollte ich dann nicht mehr testen, da ich ziemlich heftig auf den Fruktose und Sorbittest reagiert hatte und durch mein Tagebuch bereits herausfinden konnte, dass ich eigentlich keine Probleme mit Milchprodukten habe.
So begann ich Milchprodukte, vor allem hochwertigen Joghurt, wieder zu essen.
Ich ignorierte auch die ganzen negativen Beiträge, die in den letzten Jahren zum Thema Milch in den sozialen Netzwerken geteilt werden.
Milch- und Milchprodukte sind Lebensmittel, die ich glücklicherweise komplett uneingeschränkt vertrage und warum sollte ich sie dann meiden, wenn mein Speiseplan eh schon ziemlich knapp ist?!
Tritt Laktoseintoleranz häufiger bei Menschen mit Nickelallergie auf?
Bei meinen Recherchen zur oralen Nickelallergie fand ich noch eine sehr interessante Untersuchung.
Eine italienische Untersuchung aus dem Jahr 2011 zeigte eine hohe Auffälligkeit bei Menschen mit oraler Nickelallergie (SNAS).
74,7 % hatten im Vergleich zur Kontrollgruppe von nur 6,6 % eine Intoleranz auf den Milchzucker Laktose.
Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Funktion des oberen Darmabschnittes eingeschränkt ist und daher nicht ausreichend das Enzym Laktase gebildet werden kann, damit die Laktose vollständig aufgespalten wird.
Bei der systemischen und oralen Nickelallergie ist bekannt, dass diese den Darm entzünden kann, wodurch die Funktion wie das Aufspalten von Laktose eingeschränkt sein kann.
Ich glaube mittlerweile, dass dieselbe Problematik auch bei der Fruktosemalabsorption im Zusammenhang steht.
Seit ich nämlich nickelarm lebe, hat sich diese Intoleranz auf Fruktose (aber auch Sorbit) deutlich verbessert und ich vertrage fruktosereiches Obst wieder besser.
Hast du eine Laktoseintoleranz? Und auch eine Nickelallergie?
Dann schau doch mal, ob dir der nickelarme Lebensstil dabei hilft, deine Laktoseintoleranz zu verbessern.
Wenn du dich in das Thema orale Nickelallergie einlesen möchtest, kann ich dir folgenden Beitrag auf meinem Blog empfehlen: Orale Nickelallergie? Symptome Diagnostik Therapie.
Hast du bereits die Diagnose orale Nickelallergie und suchst ausführliche Informationen über den nickelarmen Lebensstil, dann schau mal in meinen >>>Nickel-Guide<<< rein.
Weitere Informationen zum Nickelarmen Lebensstil findest du hier auf meinem Blog.
Herzliche Grüße Ulrike
Quellen:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/reizdarm/
https://www.daab.de/ernaehrung/nahrungsmittel-unvertraeglichkeit/laktose/laktose-unvertraeglichkeit
https://flexikon.doccheck.com/de/Laktoseintoleranz
Cazzato IA, Vadrucci E, Cammarota G, Minelli M, Gasbarrini A. Lactose intolerance in systemic nickel allergy syndrome. Int J Immunopathol Pharmacol. 2011 Apr-Jun;24(2):535-7. doi: 10.1177/039463201102400230. PMID: 21658331.
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