In unserer sehr schnelllebigen Welt ist Zeit oft knapp und Bequemlichkeit sehr hoch im Kurs.
Du bekommst alles und fast über zu kaufen oder bestellst es und lässt es dir liefern.
So auch Marmelade. Du kannst sogar selbst gemachte Marmelade auf Wochenmärkten oder speziellen Themenmärkten kaufen.
Warum sollte man sich also selbst hinstellen und Marmelade einkochen, wenn es doch so viele fertige Produkte im Supermarkt oder sonst wo gibt?
Contents
Marmelade selbst einkochen
Die Antwort darauf ist aber simpel und hat mich schon lange überzeugt!
- Ich behalte die Kontrolle über die Inhaltsstoffe
- Es ist ein kreativer Prozess
- Es ist für mich eine Entspannung und Freude
- Ich erfahre Geschmacksvielfalt und absolute Individualität
- Selbst Einkochen ist sehr nachhaltig
Selbstgemachte Marmelade ist nicht nur ein kulinarischer Genuss am morgendlichen Frühstückstisch, sondern auch ein Ausdruck von Liebe und Achtsamkeit gegenüber deinem eigenen Körper.
Denn du weißt schließlich genau, was drin ist, wenn du dich selbst hinstellst und Marmelade, Konfitüre, Gelee oder auch herzhafte Varianten wie Chutneys einkochst.
Für mich ist es tatsächlich ein Hobby. Ich koche und backe gern und freue mich, wenn ich etwas selbst erschaffen habe.
Marmeladen und alles, was selbst haltbar gemacht wird, kannst du gut lagern und hast einen Vorrat für den Winter und bis zur nächsten Ernte.
Da ich seit vielen Jahren verschiedene Allergien und Unverträglichkeiten habe, z. B. einer oralen Nickelallergie ist es mir sehr wichtig, mir eine größtmögliche Vielfalt an Lebensmitteln zu erhalten.
Der Umwelt hilfst dabei sogar auch ein Stück, wenn du Obst oder Gemüse aus deinem eigenen Garten verwendest und Einmachgläser sammelst, statt wegzuwerfen und diese nach der Sterilisation wieder benutzt.
Botulismus eine unterschätzte Gefahr?!
Meine größte Angst beim Einkochen ist die vor Botulismus.
Hast du davon schon gehört?
Das Zeug, was sich manche Menschen ins Gesicht spritzen lassen (übrigens, hat Botox auch einen medizinisch therapeutischen Effekt, irgendwann erzähle ich dir mal in einem Blogbeitrag über meine positiven Erfahrungen mit Botox bei meiner schweren CMD und meinen Dauerkopfschmerzen) bildet sich natürlicherweise unerwünscht bei Konserven, die nicht richtig eingekocht wurden.
Dahinter steckt das aneroben Bakterium Clostridium botulinum.
Normalerweise werden die Sporenbildner beim Kochen von über 85 Grad Celsius abgetötet.
Wenn der Konservierungsvorgang aber nicht fachgerecht erfolgt ist, können sich in der Konserve giftige Toxine bilden.
Wenn diese dann konsumiert werden, kann es zu sehr schweren lebensgefährlichen Vergiftungen kommen.
Das blöde ist, man kann die Toxine weder sehen noch riechen oder schmecken.
Öffentliche Seiten informieren sehr ausführlich über Botulismus und wie es verhindert werden kann z. B.:
Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR)
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
Achte daher unbedingt auf hygienische Bedingungen beim Kochen und Backen und auf die empfohlenen Einkochempfehlungen z. B. des BZfE.
Ein sehr gutes Video zu dem Thema habe ich auf YouTube vom SWR-Fernsehen gefunden:
Folge mir gern auch auf meinem >>>YouTube-Kanal @lebenmitnickelallergie<<<
Behalte die Kontrolle über Inhaltsstoffe in deinen Lebensmitteln!
Warum ich häufig mit gekaufter Marmelade oder Konfitüre auf Kriegsfuß stehe?
Wegen Zusatzstoffen wie Citronensäure oder auch Aromen.
Dabei ist es egal, ob künstlich oder natürlich. Mein Bauch mag einfach beides nicht und reagiert mit Symptomen.
Citronensäure wird zum “haltbarmachen” verwendet.
Wer Marmelade selbst einkochen will, greift oft auf fertigen Gelierzucker zurück. Der in der Regel Citronensäure enthält.
Es gibt aber auch Gelierzucker ohne Citronensäure*.
Die Frage ist: Brauche ich unbedingt Gelierzucker* zum Einkochen?
Gelierzucker ist theoretisch einfach nur Zucker gemischt mit einem Geliermittel, was in der Regel Pektin ist.
Pektin wird aus Citrusfrüchten oder auch Äpfeln als Apfelpektin* gewonnen.
Es gibt Früchte, die enthalten natürlicherweise Pektin und dafür benötigst du eigentlich kein extra Geliermittel oder gar Gelierzucker*.
Folgende Früchte enthalten so viel Pektin, dass du kein extra Geliermittel benötigst:
Säurereiche Früchte fördert zudem den Gelierprozess, weshalb Äpfel, Quitten oder Johannisbeeren sehr gut nur mit Zucker gelieren.
Himbeeren und Pflaumen weisen einen mittleren Pektingehalt auf. Du kannst mit Pektin* oder anderen Geliermitteln nachhelfen.
Pflaumen kann man auch zu Pflaumenmus einkochen, dafür benötigst du nur Zucker*.
Wie du Pflaumenmus nickelarm einkochen kannst, darüber habe ich bereits einen Blogbeitrag erstellt.
Erdbeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Pfirsich oder Rhabarber enthalten kaum Pektin.
Du kannst die Früchte mit pektinreichen Früchten kombinieren, oder du greifst auf konzentriertes Pektin* zum Beispiel aus Äpfeln zurück.
Neben Pektin gibt es noch weitere natürliche Geliermittel z. B. Agar Agar, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl.
Natürlicherweise enthalten Geliermittel auch Nickel, da davon aber nur kleine Mengen verwendet werden, habe ich bisher keine Unverträglichkeiten festgestellt.
Wie sind deine Erfahrungen? Gern kannst du sie in den Kommentaren unten auf der Seite teilen.
Nickel in Marmelade
Wenn du schon einige Beiträge auf meinem Blog gelesen hast, dann weißt du das pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse natürlicherweise in unterschiedlichen Mengen Nickel enthalten.
Ausführliche Informationen zum nickelarmen Lebensstil findest du auch in meinem >>>Nickel-Guide<<<
Abhängig ist der Nickelgehalt immer auch von der Art des Anbaus oder dem regionalen Boden.
Durch die weitere Verarbeitung z. B. durch nickelreiche Edelstahltöpfe kann sich Marmelade weiter mit Nickel anreichern, vor allem bei säurereichen Früchten.
Ich koche meine Marmeladen und Chutneys nur noch mit meinen Glaskeramiktöpfen* ein.
Marmelade selbst einkochen
Marmelade kochen ist gar nicht so schwer.
Ich koche grundsätzlich 1:1 ein, also auf 1 kg geputzte Früchte nehme ich 1 kg Rohrohrzucker* und nach Bedarf mische ich noch Pektin* dazu.
Zu sehr süßen Früchten wie Erdbeeren gebe ich noch Zitronensaftkonzentrat* hinzu.
Optional runde ich meine Marmeladen mit echter Bourbon-Vanille* oder echtem Ceylon-Zimt* ab.
Hier auf meinem Blog findest du schon einige Rezepte für Marmeladen und bald auch Chutneys:
>>>Johannisbeeren Marmelade mit Vanille<<<
Ich hoffe du hast nun große Lust bekommen, selbst Marmelade einzukochen.
Viel Freude!
Herzliche Grüße Ulrike
Kennst du schon meine nickelarme Frühstücksidee >>>Joghurt mit Beeren und selbst gemachtem Müsli-Mix<<<
Quelle:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Botulismus.html
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/botulismus-4816.html
https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/170615
https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/haltbares-aus-der-eigenen-kueche/einkochen/
https://www.swrfernsehen.de/kaffee-oder-tee/rezepte/botulismus-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Geliermittel
https://www.verbraucherservice
bayern.de/themen/hauswirtschaft/selbstgemachtes-marmelade-oder-gelee-werden-nicht-fest
Weiterführende Blogbeiträge:
Apfel-Streuselkuchen mit einer Quark-Vanille-Pudding-Füllung
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