Knochenaufbau als Grundlage für eine erfolgreiche Zahnimplantation ist ein medizinischer Eingriff durch eine Fachperson wie dem Kieferchirurgen.
Dabei wird Knochengewebe wiederhergestellt oder verstärkt. In diesem Blogbeitrag teile ich meine Erfahrungen mit dir. Bei mir musste bisher zweimal ein Knochenaufbau am Kiefer erfolgen, damit die weitere Versorgung mit Zahnimplantaten gelingen kann.
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel. Sie ist die Basis, um eine verträgliche Zahnkrone zu verankern.
Ich bin keine Ärztin und bitte dich, die gelesenen Informationen mit deinem behandelnden Arzt zu besprechen. Ich kann dir hierzu keine persönliche Beratung geben.
Warum ein Knochenaufbau notwendig ist?
Neben der Implantation von Zähnen gibt es noch weitere Gründe für Knochenaufbau. Ich möchte mich in diesem Beitrag ausschließlich auf das Thema Knochenaufbau bei Zahnimplantaten beziehen.
Nachdem ich bereits einige Implantate erhalten hatte, vornehmlich im Frontbereich, waren Implantate als Ersatz für die Backenzähne im Oberkiefer fällig.
Dazu musste allerdings der Knochen vorbereitet werden, denn es war nicht genügend Struktur vorhanden, um die Implantate zu setzen.
Knochenaufbau ein Schritt zu verträglichen Zahnimplantaten
Welche Möglichkeiten des Knochenaufbaus gibt es?
Beim Vorgespräch für die Implantation hatte der Kieferchirurg zuerst ein spezielles Röntgenbild veranlasst. Eine 3-D-Volumentomografie oder in kurz ein DVT.
Glücklicherweise hat meine Krankenzusatzversicherung diese Kosten mit übernommen. Ansonsten ist diese Art der Bildgebung eine Privatleistung und kostet ca. 150-350€
Durch das DVT kann der Implantologe genau die Knochenverhältnisse beurteilen und sehen, ob ein Knochenaufbau erfolgen muss.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde beim ersten Mal auf der linken Kieferseite oben sogar der Knochenaufbau gemeinsam mit dem Setzen des Implantats gemacht.
Beim zweiten Knochenaufbau musste aber dieser zuerst vollständig einheilen, bevor wir knapp 6 Monate später die Implantate setzen konnten.
Bevor der Chirurg tätig wurde, hatte er mich aufgeklärt und ich musste einige Informationsblätter lesen und unterschreiben.
Es gibt verschiedene Arten des Knochenaufbaus bei meinen Knochenverhältnissen hatte der Chirurg die Wahl zwischen:
- Synthetischem Knochenersatzmaterialien
- Knochenersatzmaterialien vom Tier (Rinderknochen)
- Eigener Knochen aus dem Kiefer
Beim zweiten Knochenaufbau 2022 hatte der Chirurg mir vorab Blut abgenommen und mein Blutplasma mit dem Knochenersatzmaterial gemischt, damit es besser einheilt.
Verwendet wurde bei mir eigener Knochen und als Erweiterung Knochenersatzmaterial vom Rind.
Der Chirurg erklärte mir, dass dieses “artfremde” Material vollständig eingebaut und sagen wir es mal einfach, bis auf 1-2% zu menschlichem Knochen umgebaut wird.
Wie ein erfolgreicher Knochenaufbau gelingen kann
Der erste Knochenaufbau 2018 oben links in meinem Kiefer war zwar unangenehm, aber gut erträglich.
Als ich mir 2021 meine Titanimplantate jeweils eins im Oberkiefer und eins im Unterkiefer entfernen lies, war die Prozedur des Knochenaufbaus viel unangenehmer.
Durch die Explantation musste natürlich deutlich mehr Knochen aufgebaut werden als nach einer normalen Zahnextraktion und das im Ober- und Unterkiefer.
Unglücklicherweise bekam ich einige Tage nach dem Eingriff eine schwere Entzündung mit einem großen Abszess durch einen Bluterguss.
Daher Learning Nummer 1 für mich!
Keine Eingriffe mehr, wenn es warm ist! An dem Tag Ende August waren es immer noch knapp 28 Grad und die Tage darauf ebenso, dass wahr wohl nicht so hilfreich.
Daher lasse ich Implantate und würde Knochenaufbau nur noch in der kühleren Jahreszeit machen lassen.
Was auch echt ungünstig war, dass ich nicht sofort mit einem Lappen kühlen konnte. Das Cool-Pack* von der Praxis war natürlich nach kurzer Zeit eher warm als kühl.
Ein Cool-Pack* ist ganz praktisch kurz nach dem Eingriff, damit sich durch die Kälte die Gefäße zusammenziehen können und eine Blutung gestoppt oder zumindest verringert werden kann.
Als Dauerlösung ist es nicht gedacht, da durch zu starke Kälte der Körper gegensteuert und eher die Durchblutung anregt.
Daher nehme ich mir jetzt immer einen feuchten Waschlappen mit in einer Tüte und beginne sofort schon auf dem Weg nach Hause an zu kühlen. Damit sind die einsetzenden Schmerzen auch deutlich besser zu ertragen.
Ich würde dir auch empfehlen, dich nach solchen Eingriffen abholen zu lassen oder dir ein Taxi zu gönnen. Hier in Hamburg hatte ich dann schon öfter nach solchen Eingriffen den Weg mit der Bahn nach Hause genommen und das ist echt nicht schön.
Dein Chirurg wird dir nach dem Eingriff ein Aufklärungsblatt mitgeben, wo du nachlesen kannst, wie du dich die nächsten Tage verhalten sollst, damit der Eingriff gelingen kann.
Ganz wichtig aus eigener Erfahrung:
Schone dich! Keine Hausarbeit, keinen Geschirrspüler einräumen (Kopf über und Bücken ist eher nicht gut!)
Koche dir Suppen für 2-3 Tage vor und friere sie dir ein.
So wenig wie möglich Anstrengungen beim Kauen. Weiches Brot oder Reis als Beilage zu Suppen sind perfekt.
Du kannst dir auch Waffeln vor backen und sie im Toaster oder in der Mikrowelle ausfrieren.
Von Milchprodukten wird in den ersten Tagen eher abgeraten. Vor allem wenn du Antibiotika zusätzlich nehmen sollst, kann sich bei gleichzeitiger Einnahme die Wirkung hemmen.
Der Chirurg hatte mir auch ein Schmerzmittel empfohlen. Klassischerweise Ibuprofen. Beachte unbedingt die Einnahme, denn zu viel und zu lange ist ungesund für die Nieren.
Wer an die Homöopathie glaubt, kann Arnica Globuline einnehmen. Besprich die Einnahme mit deinem behandelnden Homöopathen!
Vitamin D3 und Magnesium nehme ich sowieso regelmäßig ein, da ich mich als heller Hauttyp ungern direkter Sonne aussetze. Nach dem Kieferaufbau habe ich besonders darauf geachtet, genügend Vitamin D3 zu bekommen. Meine Blutwerte lasse ich zweimal im Jahr über meine Hausärztin testen. Auch die Einnahme von Vitamin D3 solltest du mit deinem behandelnden Arzt besprechen!
Ein wirklich gutes Buch zum Thema Mundgesundheit gibt es von Dr. Dominik Nischwitz “In aller Munde: Unsere Zähne und ihre Bedeutung für die Gesundheit des gesamten Körpers.”
Ich folge ihm schon sehr lang auf seinen sozialen Kanälen, auf YouTube und Instagram und seine guten Informationen habe mich bestärkt, mir meine “toten” Zähne und auch meine Titanimplantate ziehen zu lassen und sie durch Keramikimplantate zu ersetzen.
Nach dem Eingriff solltest du unbedingt auch auf das Rauchen und den Alkoholkonsum verzichten.
Ich persönliche verzichte mittlerweile sogar auf Kaffee, damit das Milieu im Mund nicht gestresst wird.
Ansonsten kannst du dich nur Schonen und Kühlen mit einem Lappen nicht vergessen! Der Lappen muss nicht ganz kalt sein, nur feucht, da der kühlende Effekt über die Verdunstungskälte entsteht.
Wenn du mehr über die orale Nickelallergie und den nickelarmen Lebensstil erfahren möchtest, dann schau doch mal auf meinem >>>Blog<<< hier vorbei.
Du findest hier auch >>>Rezepte<<< die weniger Nickel enthalten, aber nicht nickelfrei sind!
Herzliche Grüße Ulrike
Quellen:
http://webapp.tv-wartezimmer.de/rtsB2Ctfb3?docFilm=66
http://webapp.tv-wartezimmer.de/rtsB2Ctfb3?docFilm=34
In aller Munde: Unsere Zähne und ihre Bedeutung für die Gesundheit des gesamten Körpers. Dr. Dominik Nischwitz. Mosaik. 2019
Die verschiedenen Möglichkeiten des Knochenaufbaus und die sorgfältige Planung, die in den Prozess der Zahnimplantation einfließen, sind beeindruckend. Es ist faszinierend, wie Technologie und medizinisches Fachwissen zusammenkommen, um den bestmöglichen Erfolg zu gewährleisten. Die Tatsache, dass individuelle Faktoren wie Knochenverhältnisse und die spezifischen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt werden, zeigt die personalisierte und patientenzentrierte Herangehensweise in diesem Bereich der Zahnmedizin.
Danke für ihren Kommentar.
Vielen Dank für das Teilen Ihrer Erfahrungen und Tipps. Es ist beeindruckend, wie Sie sich trotz der Herausforderungen und Rückschläge weiterhin für Ihre Gesundheit einsetzen. Ihre Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit sind wirklich inspirierend. Bleiben Sie stark und weiterhin so positiv!
Vielen Dank!