Im Alltag können wir den Kontakt mit nickelhaltigen Materialien nicht immer vermeiden.
Handschuhe bieten eine effektive Möglichkeit, unsere Hände vor Materialien wie Nickel zu schützen.
Welche allergiefreundlicheren Alternativen es zu Latex gibt, erkläre ich dir im folgenden Blogbeitrag.
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Kontakt mit Nickel im Beruf
Ich lebe nun mindestens schon seit meinem 14. Lebensjahr mit einer Kontaktallergie auf Nickel. Wahrscheinlich sogar noch früher, denn Schmuck mochte ich als Kind nie gern tragen wollen. In den 80er- und 90er-Jahren gab es auch noch keine Grenzwerte für Nickel in Schmuck und Gegenständen, wodurch wahrscheinlich mehr Menschen eine Kontaktallergie entwickelt haben.
Getestet wurde meine Nickelallergie allerdings erst mit 18 Jahren Zufallsbefund. Ich hatte mich um eine Ausbildungsstelle zur Krankenschwester beworben und die Pflegefachschule, bei der ich mich beworben hatte wollte, mich deshalb nicht einstellen. Geklappt hatte es dann glücklicherweise woanders.
Die Kontakte mit Nickel und anderen Kontaktallergenen sind nicht beim Pflegeberuf hoch. Vor allem bei Ausbildungsberufen im Handwerk ist die Gefahr, eine Kontaktallergie zu entwickeln gegeben.
Aber auch im Einzelhandel war durch den Kontakt mit Münzgeld die Exposition mit Nickel für die dort tätigen Menschen täglich sehr hoch.
Kennst du das vielleicht noch, dass im Supermarkt manche Mitarbeitende an der Kasse mit Handschuhen arbeiten?
Heutzutage ist das kaum noch zu beobachten, da die meisten Menschen mit Karte oder sogar mit ihrem Smartphone bezahlen. Eine Errungenschaft der Pandemiezeit. Denn Geld kann natürlich auch durch Bakterien und Vieren verunreinigt sein.
Weniger Kontakt mit Münzgeld, weniger Kontakt mit Nickel und Co. Gerade die 1 und 2 Euro Münzen enthalten mehr Nickel als die kleineren Münzen.
Ich selbst kann diese Münzen nicht lange in der Hand behalten, vor allem wenn es sehr warm ist und meine Hände gut durchblutet oder gar schwitzen, durch die Salze lösen sich mehr Nickelionen heraus und es beginnt sofort unangenehm zu kribbeln oder zu jucken in meinen Händen.
Daher bin ich eine große Freundin von digitalem Geld.
Was sind Kontaktallergien und welche gibt es?
Unsere Haut kann auf bestimmte Substanzen oder Materialien sehr empfindlich reagieren. Sollte sie sogar verletzt sein, kann der Kontakt eine Allergie begünstigen.
Bei einem erneuten Kontakt kann die Stelle Symptome wie Rötung, Juckreiz oder gar ein nässendes Ekzem entwickeln. Die Mediziner sprechen dann von einer allergischen Kontaktdermatitis oder einem allergischen Kontaktekzem.
Die Liste der möglichen Stoffe ist lang!
Auf Platz 1 stehen seit vielen Jahren weltweit Metalle wie Nickel, Chrom und Kobalt.
Weitere Kontaktallergene sind:
- Latex
- Duftstoffe
- Pflanzen
- tierische Produkte z. B. Lanolin (Wollfett vom Schaf)
- uvm.
Kontaktallergene sind enthalten in Alltagsprodukten wie:
- Kosmetika
- Pflegeprodukte
- Waschmittel
- Reinigungsmittel
- medizinische Salben
- Medikamente
- Nahrungsergänzungsmittel
Die Besonderheit bei der Kontaktallergie auf Nickel ist, dass Menschen auch oral auf Nickel-Kontakt mit Symptomen reagieren können.
Mein Nickel-Tipp:
Weitere Informationen über Kontaktallergene erhältst du über die Website des Deutschen Allergie- und Asthmabund, kurz DABB.
Das Logo des DABB findest du auf verträglichen Pflegeprodukten und Wasch- und Putzmitteln.
Ich verzichte grundsätzlich auch auf Duftstoffe und sämtliche potenziell allergenen Substanzen in Produkten, wenn sie mir bekannt sind.
Wie können wir uns vor Kontaktallergenen schützen?
Grundsätzlich solltest du wissen, worauf du allergisch reagierst. Eine Kontaktallergie kann ein Hautarzt (Dermatologe) oder ein Facharzt mit Zusatz Allergologie testen. Bei einem begründeten Verdacht wird der Test von der Krankenkasse übernommen. Allerdings ist die Anzahl an Testmöglichkeiten bisher pro Quartal beschränkt.
Bei Kontaktallergenen in Alltagsprodukten wie Pflege-, Wasch- oder Reinigungsmittel kannst du auf Produkte mit entsprechender Kennzeichnung ausweichen. Lies dir dazu auch die Angaben der Inhaltsstoffe durch.
Vor allem bei Produkten des Alltags wie Handcremes kann ich nicht wirklich eine Empfehlung eines Produktes geben, da sich leider die Rezepturen und Produkte regelmäßig ändern. Ich kaufe bei den bekannten Drogerieketten ein und bei fast allen gibt es eigene Pflegeserien, die ohne Duftstoffe und Parfümfrei Cremes, Duschgels und Pflegeprodukte anbieten.
Welche Vorteile haben Einmalhandschuhen bei einer Kontaktallergie?
Einmalhandschuhe helfen dabei, den Kontakt mit Allergenen wie Nickel zu vermeiden. Zusätzlich bieten sie einen hygienischen Schutz vor Keimen.
Einmalhandschuhe sind eine tolle Erfindung. Aber Vorsicht! Wenn sie aus Latex sind, dann enthalten sie wiederum ein Kontaktallergen.
Ich regiere auf Latex auch sensibel, daher vermeide ich den Kontakt mit Latex!
Latex wird auch in Matratzen verarbeitet! Es gibt aber genügend Angebote ohne.
Handschuhe zum Schutz gibt es aus Baumwolle* und latexfreien Materialien wie Vinyl* oder Nitril*. Leider kann man auch auf diese Produkte allergisch reagieren. Die Erfahrungen zeigen aber, dass dies wohl sehr viel seltener ist als bei einem Naturprodukt wie Latex.
Worin besteht der Unterschied zwischen Vinyl-Handschuhen* und Nitril-Handschuhen* ?
Handschuhe aus Vinyl* sind weniger flexibel und reißen daher schneller ein. Ich musste früher immer eine Nummer größer nehmen, damit sie mir beim Anziehen nicht einreißen. Sie sind aber deutlich günstiger.
Handschuhe aus Nitril* sind deutlich reißfester und elastisch. Ich finde sie in der Handhabung wesentlich einfacher.
Da ich im Alltag regelmäßig mit Handschuhen arbeite, bin ich ganz froh über diese Latexfreie Variante.
Um meine Hände zu schützen, nutze ich sie auch beim Putzen.
Helfen dir Handschuhe in deinem Alltag dich vor Nickel zu schützen? Teile gern deine Erfahrungen in den Kommentare.
Weitere Informationen zum nickelarmen Lebensstil findest du im Nickel-Guide*.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/kontaktallergie/
https://www.daab.de/haut/kontaktallergie
https://www.springerpflege.de/news-hebammen/lanolin-kontroverse-um-bewaehrte-mamillenpflege/26487888
Weiterführende Blogbeiträge:
Welche Allergietypen gibt es und wozu gehört die orale Nickelallergie?
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