In der letzten Woche hatte ich wieder ordentlich mit Histaminsymptomen zu tun.
Glücklicherweise weiß ich jetzt, dass meine Herzrhythmusstörungen keine Einbildung sind, sondern ein Histaminproblem.
Mein Darm hatte es in den letzten 6 Monaten auch nicht leicht.
Erst 10 Tage Antibiotikakur nach einem Knochenaufbau (die Geschichte und meine Learnings erzähle ich demnächst mal ausführlicher).
Dann der heftigste Magen-Darm-Virus meines Lebens!
Unser Kleiner schleppt aus der Kita mehr Keime mit nach Hause, als ich damals zu Zeiten meiner Schwesternausbildung auf einer internistischen Station.
Dann kam Corona und mein Darm fand das auch nicht witzig!
Das heißt jetzt, ich muss meinen Darm erst mal wieder aufpäppeln, aber gar nicht so leicht mit oraler Nickelallergie!
Oder etwa doch?
Wie die Darmpflege bei oraler Nickelallergie geht, erfährst du in diesem Beitrag.
Das Thema Darmpflege ploppt immer mal wieder in meiner 1:1-Beratung auf.
Was kann ich tun?
Grundsätzlich ist nach meiner persönlichen Erfahrung bei oraler Nickelallergie häufiger die Devise „weniger ist mehr!“
Geben wir unserem Darm die Möglichkeit, sich selbst wieder zu regenerieren.
Ein bisschen Unterstützung ist auf jeden Fall sinnvoll!
Die folgenden Informationen beruhen hauptsächlich auf meiner persönlichen Erfahrung und stellen keine Therapieempfehlung dar! Bitte besprich deine persönliche Therapie mit einem Arzt.
Ich kann und darf dir hier keine individuellen Tipps geben.
Contents
Grundsätzliches zur Darmpflege bei oraler Nickelallergie
Ich habe das Gefühl, dass wenn es um die Stärkung unseres Darms geht, häufig das Thema Entgiftung oder Entschlackung mit in den Topf geworfen wird.
Es gibt dann viele Pülverchen, Kapseln und sonst was für Zeug was angeblich helfen soll.
Bei der oralen Nickelallergie solltest du aber vorsichtig bei so pauschalen Empfehlungen sein!
Denn bedenke! Die nickelreichen Sachen sind immer vorrangig pflanzlich und stark verarbeitet.
Was sehr häufig empfohlen wird, bei mir aber so gar nicht geht, ist Heilerde, Trinkmoor, Zeolith oder Bentonit.
Ich setze lieber auf die Basics!
- Esse unverarbeitete Lebensmittel
- Präbiotika in Gemüse und Obst
- Fermentierte Lebensmitteln z. B. Sauerteig
- Resistente Stärke aus abgekühlten stärkehaltigen Lebensmitteln z. B. Reis oder Nudeln
- Flohsamenschalen z. B. im Brot verbacken oder auch ganzer schwarzer Flohsamen zur Symbioselenkung
Morosuppe, das geheime Mittel bei einem Magen-Darm-Virus
Dieser letzte ziemlich heftige Magen-Darm-Virus hatte etwas Gutes!
Ich bin auf der Suche nach einem Hausmittel auf die Morosuppe gestoßen und habe sie mir gleich zubereitet und sie hat mir sehr gut geholfen.
Ich hatte das Gefühl, es gibt was Warmes und mein Darm fand sie auch gut!
Aber wie wirkt die Morosuppe genau?
Die Morosche Karottensuppe[1] ist ein Schonkostgericht für Menschen mit infektiösen Durchfallerkrankungen.
Publiziert wurde sie vom Kinderarzt Ernst Moro zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit dieser speziellen Zubereitung konnte er die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern mit Durchfallerkrankungen deutlich senken.[2]
Erst viele Jahre später konnte wissenschaftlich der Vorgang für die Wirksamkeit dieser Suppe herausgefunden werden.
Beim langen Kochen der Möhren entstehen kleine Zuckermoleküle. Diese sind den Rezeptoren des Darmepithels ähnlich. Die krankmachenden Keime docken an diese Moleküle an und werden ausgeschieden. Der Darm kann sich regenerieren.[1]
Diese Suppe ist supereinfach zu kochen:
- 1 kg Möhren schälen und in Scheiben schneiden und mit
- 1 Liter Wasser in einem nickelarmen Topf* mindestens 1,5 h weichkochen.
- Die Suppe pürieren und mit etwas Salz würzen.
In manchen Rezepten steht, dass sie noch mit Wasser wieder aufgefüllt werden soll bis auf 1 Liter. Ich mag es aber nicht zu flüssig, daher verzichte ich auf diesen Schritt.
Die Suppe kannst du auch auf Vorrat kochen und einfrieren.
Ernähre dich clean!
Wenn dein Darm gerade sehr gestresst ist, können einzelne Entlastungstage z. B. mit Reis für Ruhe sorgen. Das solltest du auf keinen Fall zu lang durchziehen, da du sonst Gefahr läufst, nicht genügend Mikronährstoffe zu bekommen.
Grundsätzlich nehme ich wenig verarbeitete Lebensmittel zu mir. Aufgrund meiner Maisallergie bereite ich mir sehr viele Sachen selbst zu.
Aber mittlerweile habe ich auch verarbeitete Lebensmittel gefunden, die ich vertrage z. B. etwas zum Naschen. Zucker zu reduzieren ist grundsätzlich schon sehr sinnvoll, wenn der Darm gestresst ist, aber noch mehr.
Was ich auch bemerkt habe in den letzten Jahren, dass ich deutlich weniger Nickel vertrage, wenn mein Darm gestresst ist. Daher achte ich darauf, nur die Dinge zu essen, die auf meiner individuellen Safe-List grün sind.
Unterstütze deine guten Darmbakterien mit präbiotischen Lebensmitteln
Häufig werden nach einer Antibiotikakur oder einer Durchfallerkrankung künstliche Probiotika zum Darmaufbau empfohlen, z. B. als Kapsel.
Das mag nach Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten sinnvoll sein.
Viel wichtiger sind aber präbiotische Lebensmittel, das Futter für die guten Helferlein in deinem Darm. Denn wenn die nix zu futtern haben, dann haben sie auch keine Lust zu bleiben.
Viele der Präbiotika in Obst und Gemüse. [3] Wie du ja bereits weißt, enthalten pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse natürlicherweise auch Nickel.
Du kannst sie aber in Maßen in deine Ernährung einbauen, z. B.
- grüne Bohnen
- grüne Erbsen
- Karotten
- Kohl (Wirsing, Weiß- und Rotkohl, Spitzkohl, Blumenkohl und Brokkoli)
- Lauch und Zwiebeln
- Kartoffeln
- Süßkartoffeln
- Äpfel
- Birnen
- Blaubeeren
- Johannisbeeren
Der Einsatz von künstlichen Synbiotika ist nicht ganz unstrittig.[4, 5] Synbiotika sind Nahrungsergänzungsmittel die neben den Mikroorganismen präbiotische Stoffe auf der Basis von z. B. Inulin oder Dextrin enthalten. Aufgrund meiner Maisallergie mache ich um solche Produkte sowieso einen großen Bogen.
Solltest du doch auf künstliche Pro- oder Synbiotika zurückgreifen, schleiche sie langsam ein, dein Darm könnte sonst davon weiter gestresst werden.
Fermentierte Lebensmittel als Booster für deine stabile Darmflora
Sauerkraut, Kimchi, Joghurt, Kefir, Brottrunk und Co gehören zu den probiotischen Lebensmitteln. Mittels der Fermentation enthalten diese Lebensmittel die guten hilfreichen Bakterien z. B. Milchsäurebakterien, die unser Darm unbedingt braucht. [6]
Fermentierte Lebensmittel sind bei Histaminintoleranz aber mit Vorsicht zu genießen. Wie gesagt weniger ist oft mehr. Manchmal reicht schon ein TL Milch-Kefir zum Start.
Bedenke bitte auch! Jeder ist individuell!
Milchkefir ist eine tolle Sache! Meiner hat es wohl in meinem Kühlschrank nicht überlebt. Die neue Knolle ist schon auf dem Weg zu mir.
Gern lass ich dich bei der Herstellung des Milch-Kefirs teilhaben über meinen YouTube-Kanal Nickelarm Leben.
Meinen eigenen Sauerteig setze ich schon seit vielen Jahren immer wieder an und habe mir die Kultur schon mehrfach selbst gezüchtet.
Als Nächstes will ich mich noch mal dem milden Weizensauerteig widmen, der ist etwas divenhafter in der Herstellung. Aber das Brot schmeckt fantastisch und ist für uns mit oraler Nickelallergie besser verträglich als klassisches Sauerteigbrot.
Resistente Stärken: Das richtige Futter für deine guten Darmbakterien
Resistente Stärke in abgekühlten Nudeln, Kartoffeln, Reis oder auch Brot sind wichtig für unseren Darm! [7]
Die resistente Stärke ist ein natürlicher Ballaststoff. Sie wird im oberen Darmabschnitt nicht verdaut und dient als Futterquelle den hilfreichen Bakterien im Dickdarm, die diesen dann stärken und vor Entzündungen schützen und die Darmflora stärken.[8]
Flohsamen ein Allrounder für deinen Darm
Flohsamenschalen sind eine super Ballaststoffquelle für uns orale Nickelallergiker:innen.
Du kannst sie in dein Gebäck z. B. Brot oder Brötchen zufügen. Erhöhe einfach ein wenig den Flüssigkeitsanteil.
Dunkler Flohsamen soll angeblich den Darm stärken. Werner Kühni hat dazu einen sehr interessanten Beitrag geschrieben: “Darm-Symbiose-Lenkung mit Hilfe von ganzen schwarzen indischen Flohsamen.”[9]
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Herzliche Grüße Ulrike
Kann sich ein SIBO und Dysbiose durch den nickelarmen Lebensstil verbessern? >>>YouTube-Video anschauen<<<
Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Morosche_Karottensuppe
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moro
[4] Stephan C. Bischoff, Michael P. Manns: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika Stellenwert in Klinik und Praxis. Deutsches Ärzteblatt Jg. 102, Heft 11, 18. März 2005 https://www.aerzteblatt.de/pdf/102/11/a752.pdf
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Synbiotikum
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Probiotikum
[8] https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Resistente-Staerke-Gut-fuer-den-Darm,staerke100.html
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